Ergebnisse des Modellprojekts MUT – Interventionen. Vielfalt.Lokal.Stärken

Logo Modellprojekt MUT – Interventionen

MUT – Interventionen. Vielfalt. Lokal. Stärken. begleitete Fachkräfte in der sozialpädagogischen Arbeit mit jungen Menschen im ländlichen Raum. Nutzer*innen von jugendarbeiterischen Angeboten hier sind auch diskriminierungsbetroffene und rechtsaffine Jugendliche.

Gemeinsam mit dem Projektteam wurden lokale Konfliktlagen, Ausgrenzungsdynamiken und deren Auswirkungen in den Arbeitsfeldern untersucht und bearbeitet. Es ging darum, den Blick für alltagsnahe Gelegenheiten demokratischer Bildung bei jungen Menschen zu schärfen, diese produktiv aufzugreifen und strategisch zu gestalten.

 

Ansatz

Demokratie wird im lokalen Raum erlebt, gestaltet und verteidigt. Junge Menschen müssen sich in ihrem Alltag zurechtfinden, der von vielfältigen Themen und Herausforderungen geprägt ist. Hier finden Begegnungen statt und Konflikte werden ausgehandelt. Im Rahmen bestehender Identifikations- und Deutungsangebote, geht dies mit Ein- und Ausgrenzungen einher. Fachkräfte mit ihrem Wissen um diese lokalen Themen und Auseinandersetzungen können an den Interessen junger Menschen anschließen und diese bei der Entwicklung solidarischer Haltungen unterstützen. Damit sind sie Expert*innen für demokratische Bildung vor Ort.

Sich die hierfür nötigen Kompetenzen anzueignen ist Teil längerfristiger Prozesse. An dieser Stelle setzt das Projekt an. Es stellt Räume bereit, um sich der eigenen Bedarfe, Herausforderungen und Erfahrungen aus der alltäglichen Praxis im Austausch mit Kolleg*innen zu widmen. Und es unterstützt die Entwicklung lebensweltbezogener Strategien in der Auseinandersetzung mit Ablehnungshaltungen.

Fachkräfte geraten aber auch aufgrund wiederkehrender Neutralitätsanforderungen und politischer Dynamiken im Gemeinwesen mit ihrer demokratiebildenden Arbeit unter Druck. Sie müssen ihr professionelles Handeln in einem Spannungsfeld von fachlichen Idealen und praktischen Zwängen abwägen. Die Beratungen bieten hierfür geschützte Reflexionsräume.

Angebot

MUT – Interventionen. Vielfalt. Lokal. Stärken. unterstützte Fachkräfte der Jugend- und der Sozialen Arbeit u.a. im Erzgebirgskreis und im Landkreis Nordsachsen mit

  • Regelmäßige Fortbildungen und Beratungen vor Ort
  • Sozialraumerkundungen
  • Moderierter Austausch zu aktuellen Herausforderungen im Praxisalltag
  • Unterstützung bei der Planung und Durchführung thematischer Aktionen
  • Fallwerkstätten
  • Arbeitsfeldübergreifende Vernetzung

Darüber hinaus verfolgten wir in Kooperation mit Kolleg*innen bundesweit Entwicklungen wie die Einflussnahme und Aktivitäten von rechten Akteur*innen an Hoschule und auf Ausbildungsgänge und Lehrpersonen der Sozialen Arbeit. Eine demokratische positionierte Soziale Arbeit als Disziplin und Professionen ist hier angehalten, geeignete Reaktionsmöglichkeiten und Schutzmechanismen zu entwicklen.

  • Wir unterstützten die Kooperation und den Austausch dazu über Beratungen und gemeinsame Fachveranstaltungen

 

Visitenkarte

Projektbescheibung

Das Projekt

Broschüre Jugendarbeit im Gegenwind

Die Broschüre ist das Ergebnis des gleichnamigen Fachsalons im Herbst 2020 und anderer hierauf bezogener Veranstaltungen. Sie war Anlass und soll Auftakt sein, Erfahrungen, Stimmungen und Bedarfe der Fachpraxis aufzugreifen, zu politischen Einflussnahmen auf das Arbeitsfeld der Jugendarbeit und deren Auswirkungen auf die demokratische Bildungsarbeit vor Ort.

In der aktuellen 2. überarbeiteten und ergänzten Auflage findet sich eine in Kooperation mit der BAG OKJE erstellte Handreichung unter dem Titel: "Alles - nur nicht neutral. Eine Handreichung für die Jugendarbeit zum Umgang mit Neutralitätsanforderungen und politischen Interventionen".

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„Gemeinsam für Offenheit, Demokratie und Gleichwertigkeit.“ Ein Forderungspapier für die Jugendarbeit

Wir fordern, eine Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit als wirksames Angebot der demokratischen Bildung, um den Strukturen und Realitäten, die das demokratische, freiheitliche und von Gleichheit geprägte Zusammenleben gefährden, offensiv entgegenzuwirken. Dieses Papier versteht sich als Angebot gemeinsam kreativ und zielorientiert passende Wege zu entwickeln.

- „Gemeinsam für Offenheit, Demokratie und Gleichwertigkeit.“ Ein Forderungspapier für die Jugendarbeit -

Erstellt in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V. und der Sächsischen Landjugend e.V.

„Niemanden allein lassen.“ Ein Policy Paper für die Jugendarbeit

Jugendarbeit ist wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Sie kann in Teilen die Auswirkungen der Pandemie auf junge Menschen bearbeiten und diese darin begleiten. Dieses Policy Paper rückt junge Menschen in den Blick, die allein gelassen werden und denen illiberale/undemokratische Angebote gemacht werden. Wir rufen Praktiker:innen der Jugendarbeit und Verantwortungsträger:innen auf, mit uns gemeinsam demokratische Räume zu stärken und humanistische Antworten zu geben.

- „Niemanden allein lassen.“ Ein Policy Paper für die Jugendarbeit -

Erstellt in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V., der Sächsischen Landjugend e.V. und des Kulturbüro Sachsen e.V.

Forschungsprojekt/Studie "Stay With The Trouble"

Die Publikation von Nils Schuhmacher, Moritz Schwerthelm und Gilian Zimmerman, welche von der BAG OKJE gemeinsam mit verschiedenen Landesverbänden in Auftrag gegeben wurde, stellt die Ergebnisse einer bundesweiten Studie zu Infragestellungen, Einflussnahmen und Angriffen im Arbeitsfeld dar. Dazu wurden knapp 300 Fälle unter verschiedenen Fragestellungen analysiert: Wer sind die Betroffenen? Welche Konzepte und Inhalte werden infragegestellt? Was sind Anlässe von Interventionen? Welche Auswirkungen haben sie? Und wie gehen die Betroffenen damit um? Weiterlesen

 

#nichtneutral - Material zur Information, Vernetzung, Solidarisierung

Neue Materialien erschienen, die bei uns bestellt und verteilt werden können.

Weiter Infos finden sich auf der Unterseite zur #Neutralitätsdebatte

#mutprobe

Die #mutproben sind eine längerfristige Kampagne des Projektbereichs MUT. Mit den kurzen Interviews und Statements von Expert*innen, Praktiker*innen und Engagierten möchten wir den Fachdiskurs zu Professionalität, Demokratiebildung und Ablehnungshaltungen sichtbarer machen. Ziel ist das Selbstbewusstsein und die Fachlichkeit von Jugendarbeit zu stärken sowie zur Vermittlung von Forschung & Praxis beizutragen.

#mutprobe mit Stephan Conrad (Treibhaus e.V. Döbeln) & Max Temmer (JUZ Mannheim) / Folge 1: "Freie Zeit & freie Räume"

#mutprobe mit Moritz Schwerthelm

Auszüge aus dem 16. Kinder- und Jugendbericht zu den Themen: Demokratiebildung und Radikalisierungsprävention

In Zeiten, in denen radikale Gruppen und offen rassistische Parteien versuchen die Grundpfeiler unserer Demokratie zu zerstören, ist es besonders wichtig sich für deren Erhalt einzusetzen. Dabei ist es essentiell, dass junge Menschen von Anfang an lernen für die Demokratie Partei zu ergreifen und sich gegen antidemokratische und extremistische Positionen zur Wehr zu setzen. 

Videocast - "Die AfD und die Jugend"

Ein Videocast der Evangelischen Akademie Sachsen „Die AfD und die Jugend. Wie die Rechtsaußenpartei die Jugend- und Bildungspolitik verändern will. Hintergründe, Erkenntnisse und jugendpolitische Schlussfolgerungen. Ein Fachgespräch mit Prof. em. Dr. Benno Hafeneger“

Veranstaltungen

Dokumentationen

Dokumentation zur Veranstaltung "Jugendarbeit im Gegenwind"


Potentiale von Jugendarbeit für Demokratiebildung und die Auseinandersetzung mit Rassismus - Abschlussbericht zum Modellprojekt

 

Weitere Materialien und Ergebnisse aus dem Modellprojekt (2017-2019) finden sich hier.

 

Ansprechpartner*innen

AGJF Sachsen e. V.
Projekt "MUT - Interventionen. Vielfalt.Lokal.Stärken"
Neefestraße 82
09119 Chemnitz

Kai Dietrich
Telefon: (0371) 5 33 64 - 24
E-Mail:

Romy Nowak
Telefon: (0371) 5 33 64 - 23
E-Mail:

Markus Weidmüller
Telefon: (0371) 5 33 64 - 34
E-Mail:

Fax: (0371) 5 33 64 - 26