Land in Sicht! Demokratiegestaltung innovativ qualifizieren

Im Rahmen von Wissenschaft-Praxis-Kooperation werden mit sechs Bildungsträgern in unterschiedlichen ländlich geprägten Regionen Deutschlands innovative Fort - und Weiterbildungsangebote für professionelle und zivilgesellschaftliche Akteure entwickelt und bis zur Modellreife gebracht, welche auf konkrete sozialräumliche Bedarfs- und Problemlagen des Umgangs mit Rechtsextremismus, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) und Gewalt einerseits sowie die Gestaltung demokratischer Strukturen und Interaktionsweisen andererseits akteursvernetzend zugeschnitten werden und dabei alltagsnah und handlungsorientiert Ansätze politischer Bildung und Sozialer Arbeit miteinander verzahnen.

Ziel des Projektes ist es, Verantwortliche nicht nur für ablehnende Haltungen zu sensibilisieren, sondern ihnen auch die Kompetenz zu vermitteln, für Verhältnisse Sorge zu tragen, in denen (junge) Menschen zum einen möglichst wenig strukturellen Anfälligkeitskonstellationen sowie Ungleichwertigkeitsideologien und Ungleichheitsrepräsentationen ausgesetzt werden und zum anderen darüber hinaus generell Demokratie in ihrem Alltag als lebensgestaltungsfunktional erleben können.

Zentrale Ziele

  1. Soziale und pädagogische Fachkräfte, sowie weitere Multiplikator*innen sind befähigt zu sachlich angemessenen und erfolgreichen Bearbeitungen von Problemen im Themenfeld „Rechtsextremismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Gewalt“.

  2. Jene Maßnahmen und ihre Durchführenden sind durch die Evaluation im Rahmen einer Wissenschaft-Praxis-Kooperation soweit qualifiziert, dass die unter Ziel 1 benannten Befähigungen bestmöglich erreicht werden.

Durchführung

  • Sozialraumbezogenen Vorfeldrecherchen,
  • Problem-, Bedarfs- und Interessenabklärungen,
  • Entwicklung darauf zugeschnittener Maßnahmenkonzepte
  • nach Bedarf (2-tägige) Fortbildungen oder (7-tägige) Weiterbildungen für Fachkräfte in der Arbeit mit Jugendlichen

 

Handreichung "Erfahrungsräume öffnen - Demokratie gestalten"

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Esslingen und Kolleg*innen aus dem Themenfeld wurde die folgende Handreichung erstellt.

Erfahrungsräume öffnen – Demokratie gestalten. Die KISSeS-Strategie in der Praxis 

Für demokratische Bildung und einen Umgang mit Pauschalablehnung, Diskriminierung und Gewalt brauchen Soziale Arbeit und Pädagogik Strategien, die Alltagserfahrungen neu in Aushandlung bringen. 

Die vorliegende Handreichung unterbreitet einen Vorschlag, wie dadurch demokratische und menschenrechtsorientierte Perspektiven gestärkt werden. Sie richtet sich gleichermaßen an Praktiker*innen, die mit jungen Menschen arbeiten, wie an politische Bildner*innen, die Fachpraxis qualifizieren. 

Der Inhalt umfasst: 

  • Fallbeispiele aus der Praxis 
  • Grundlagen zum Thema Demokratiegestaltung 
  • Vorschläge für strategisches Handeln: Mit KISSeS gegen PAKOs 
  • Hinweise und Materialien für die Qualifizierung von Fachkräften 

Grundlage der Handreichung bilden Erfahrungen und Erkenntnisse, die in den letzten Jahren in verschiedenen Praxis-Wissenschafts-Kooperationen gewonnen worden sind, sowohl unmittelbar in der Arbeit mit jungen Menschen wie auch bei der Qualifizierung von professionellen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen mit (sozial)pädagogischen Handlungsbezügen. Auch die Handreichung selbst ist das Ergebnis dieser Kooperationen. 

Die Broschüre kann kostenfrei in gedruckter Form bestellt werden unter mut@agjf-sachsen.de

Förderung