Fachstelle für Jungenarbeit
Für Chemnitz und Umgebung
Die Fachstelle Jungenarbeit Chemnitz und Umgebung führte die geschlechtsreflektierende Arbeit mit Jungen und jungen Männern bei der AGJF Sachsen mit Schwerpunkt in der Region weiter und schloss damit eine Lücke in der hiesigen Jugendhilfelandschaft. Sie bot Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Rahmen der Jungenarbeit/Jungenpädagogik und unterstützte Träger der Jugendarbeit und Jugendhilfe bei der Vernetzung und Konzepterarbeitung im Arbeitsfeld. Gleichzeitig wurden pädagogische Angebote für Jugendliche zu verschiedenen Themen durchgeführt. Die Fachstelle erhielt als Projekt eine dreijährige Förderung durch die Deutsche Behindertenhilfe – Aktion Mensch e.V.
Außerdem wurden durch vielfältige Fortbildungs- und Unterstützungsangebote nachhaltige Maßnahmen in der Jungenarbeit der Region etabliert. So bot die Fachstelle neben verschiedenen Seminaren auch Coaching bei der Entwicklung von Konzepten für die Einführung von Jungenarbeit bei Trägern und in Einrichtungen.
Mit Jungen wird zu verschiedenen Schwerpunkten wie (Geschlechts-)Sozialisation und Umgang mit Rollenbildern, Sexualität, Medienkonsum, Aggression, Gewalt und Gewalterfahrungen gearbeitet. Gleichfalls regen die Workshops die Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebenswelten im Hinblick auf Geschlechtlichkeit an und erarbeiten Möglichkeiten zur Selbstbehauptung. Jungen und junge Männer werden hierbei mit einem ressourcenorientierten Blick bei ihrer individuellen Identitäts- und Rollensuche unterstützt und angeregt, sich mit dem jeweils eigenen Geschlechtsleben auseinanderzusetzen bzw. eigene, jungenspezifische Problemlagen zielorientiert zu bearbeiten. Zusätzlich findet bei Bedarf eine individuelle Beratung für Jungen und junge Männer statt.
Workshops sowie Coaching und Beratung werden in den Räumen der jeweils teilnehmenden Träger angeboten. Darüber hinaus können Jungen an mehrtägigen Camps teilnehmen und hier verschiedene Workshops mit erlebnisorientierter Ausrichtung besuchen. Die »Jungentage« bieten einen geschlechtshomogenen Raum, in welchem sich die Jugendlichen mit einer Vielfalt an Rollenmodellen auseinandersetzen und sich selbst mit ihren Interessen in die Freizeit einbringen können. Die Hauptzielgruppe für jungenspezifische Angebote liegt bei 13 bis 18 Jährigen. Daneben können auch spezielle Angebote für jüngere Teilnehmer ab sieben Jahren sowie für ältere bis 21 Jahren gestaltet werden.
Zeitgemäße Bildungs- und Erziehungsprozesse benötigen eine geschlechtssensible Sichtweise und damit auch eine Perspektive auf Jungen und die Funktion von Männlichkeit in der Gesellschaft. Zielgruppen neben Jungen sind allgemein Pädagog_innen und Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Jugendarbeit und Jugendhilfe ebenso wie Erzieher_innen, Aktive im Bereich der Jugendbildung und interessierte Studierende aus den Sozialwissenschaften.