Zusatzqualifikationen

30.08.2024–14.11.2026

Seminarhäuser in Sachsen

Sexualpädagogik

Zusatzqualifikation 2024 bis 2026

Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen wie Essen und Schlafen und beginnt im Jugendalter zu einem besonders wahrgenommenen Thema zu werden. Allerdings umfasst diese Entwicklungsaufgabe wesentlich mehr als eine nur genital orientierte Biologie, mit Blick auf Körperfunktionen und Fortpflanzung. Um gelingende sexuelle Entwicklung zu ermöglichen, brauchen die Begleiter*innen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschiedene Fähigkeiten.

Die scheinbare Offenheit der heutigen Zeit, suggeriert durch Medien, nimmt viele Erwachsene offensichtlich aus der Pflicht, wichtige Informationen an Heranwachsende zu geben und sie in den physischen und psychischen Umbruchzeiten gut zu begleiten. Die Medien als “alleinige“ Aufklärer implizieren Halbwahrheiten und falsche Gefühle, vermitteln Narrative zu vielen Themen der sexuellen Entwicklung, die jeder wissenschaftlichen Basis entbehren und oft unhinterfragt bleiben. Deshalb brauchen gerade Fachkräfte, die beruflich in Beziehung zu Kindern und Jugendlichen stehen, sexualpädagogisches Spezialwissen.

Die Zusatzqualifikation bietet umfangreiche Fachkenntnisse zu den Facetten der menschlichen Sexualität. Für die praktische Handlungskompetenz wird im Laufe der Fortbildung ein Methodenkoffer zum Thema gepackt und auf persönliche Anwendbarkeit geprüft. Die eigene Sprach- und Reflexionsfähigkeit zur Sexualität wird angemessen thematisiert und weiterentwickelt.

Erwerb von:

  • Sicherheit im zielgruppenadäquaten, sexualpädagogisch begleitenden Handeln
  • Fortschreibung der Handlungskompetenz mir sexualpädagogischen Methoden
  • Kompetenzen in der sexualpädagogischen Projektarbeit
  • Bewusstheit über Wirken der eigenen Biografie
  • Wissen über Qualitätsstandards in der sexualpädagogischen Arbeit

Zugangsvoraussetzung:

Nachgewiesener Abschluss als Sozialpädagog*in, Psycholog*in oder vergleichbare Abschlüsse eines Hoch- und Fachhochschulstudium, im Ausnahmenfall auch staatlich anerkannte Erzieher*in. Von Vorteil sind besondere Vorerfahrungen z.B. andere Zusatzqualifikationen, Fortbildungen zum Thema, besondere praktische Erfahrungen und Kompetenzen. Der Nachweis der Motivation erfolgt durch Motivationsschreiben. Vor der Zusatzqualifizierung erstellen wir einen Ausbildungsvertrag zwischen den teilnehmenden Menschen und der AGJF Sachsen e.V.

Möglicher Abschluss: Zertifikat Sexualpädagog*in (AGJF Sachsen) Anerkennung durch gsp möglich

Zeitlicher Umfang: 9 Blockveranstaltungen von 2025 bis 2026, Präsenzzeiten 8x3 und 1x4 Tage; Selbststudium vor und nach den Blöcken; Praxisgruppentreffen zwischen allen Präsenzzeiten; Vorbereitung, Umsetzung und Reflexion des Praxisprojektes, Gruppensupervision

 Weitere Informationen finden Sie in der Ausschreibung: Zusatzqualifikation Sexualpädagogik 2024-2026 [PDF]

Hier finden Sie die Ausschreibung zum Einführungs- und Informationstag.

Einführungs- und Informationstag
An diesem Tag wird den Teilnehmenden das Konzept der Zusatzqualifikation detailliert vorgestellt, die Regeln zum Erlangen des Zertifikates besprochen und erste Einblicke in das methodische Handeln gegeben. Dieser Tag ist Teil der Zusatzqualifikation, weshalb eine Teilnahme aller Interessent*innen erforderlich ist.
  30. August 2024
Ort: Landesgeschäftsstelle der AGJF Sachsen e.V.

Block 1 - Einstieg, Kennenlernen
Ankommen in der Fortbildungsgruppe, Kennenlernen des Gesamtkonzeptes der ZQ, Verortung des Themas Sexualität in der Pädagogik, Grundverständnis von sexualpädagogischem Handeln, Einführung Praxisprojekte und Supervision
Referentin: Karoline Heyne, Leipzig
Ort: Bildungshaus Schloss Seelingstädt
  23. – 25. Januar 2025

Block 2 - Körperwissen und Sprache
Sexuelle und körperliche Entwicklung in verschiedenen Lebensphasen, Methoden und Medien der Sexualaufklärung für Kinder und Jugendliche
Referentin: Karoline Heyne, Leipzig
Ort: Sefano Nossen
  13. – 15. März 2025

Block 3 - Sexuelle Biografie
Reflektion der eigenen Aufklärung, sexuelle Sozialisation und Identität, Erleben eigener Normen und Werte hinsichtlich Sexualität und deren Einfluss auf das pädagogische Handeln
Referentin: Johanna Licht, Leipzig
Ort: Windmühle Seifhennersdorf
  17. – 20. Juni 2025

Block 4 - Vielfältige Lebenswelten
Diversität, Wirkung von Geschlecht im pädagogischen Alltag, gendersensible Arbeit, Sexuelle Orientierungen und sexuelle Identitäten
Referent*innen: Nicole Macheleidt & Madeleine Just, Chemnitz
Ort: Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis
  18. – 20. September 2025

Block 5 - Familienplanung und Gesundheit
Teenagerschwangerschaft, Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch, aktuelle Verhütungsmethoden und STIs
Referentin: Karoline Heyne, Leipzig
Ort: Bildungshaus Schloss Seelingstädt
  04. – 06. Dezember 2025

Block 6 - Lust und Sinnlichkeit
Pornografie, Solosexualität, Sinne und Sinnlichkeit, Diskurs zwischen Intimität und Veröffentlichung
Referentin: Johanna Licht, Leipzig
Ort: Windmühle Seifhennersdorf
  26. – 28. Februar 2026

Block 7 - Sexualität und Grenzen
Nähe und Distanz im Arbeitsfeld, Sexuelle Grenzverletzungen, Übergriffe und sexualisierte Gewalt, Prävention, Intervention, rechtliche Grundlagen
Referent*innen: Karen Pethke und Fachkräfte der Landesfachstelle Sachsen Blaufeuer
Ort: Sefano Nossen
  28. – 30. Mai 2026

Block 8 - Sexualpädagogische Kommunikation
Sprechen über Sexualität, Grundlagen der Beratung, Gestaltung von kreativen Beratungssettings, Reflexion und Klärung des eigenen Sprachstils
Referentin: Karoline Heyne, Leipzig
Ort: Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis
  27. – 29. August 2026

Block 9 - Abschluss und Würdigung
Kolloquium mit Präsentation der Praxisarbeiten und Zertifikatsvergabe, Reflexion und Abschied von der Gruppe
Referentin: Karoline Heyne, Leipzig
Ort: Bildungsgut Schmochtitz
  12. – 14. November 2026

Methoden: Selbsterfahrung, Übungen, Input, Gruppenarbeit, kollegialer Austausch, Praxisgruppenarbeit, Praxisprojekt

Kosten: 5995,-€
Die Kosten für Zusatzqualifikation beinhalten die Teilnahme an den 9 Blöcken (inkl. Übernachtung und Verpflegung in den Tagungshäusern) und an der begleitenden Gruppensupervision.

Ansprechpartner*innen: Ingo Gelfert, Karen Pethke
Telefon: (0371) 5 33 64 – 29, (0371) 5 33 64 – 21

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