Seminare
24.09.2018
Hundert Prozent Rassismus
Ideologie und Inszenierung der »Identitären Bewegung«
In Rap-Songs wird die Bedrohung einer »ethnokulturellen Kontinuität« heraufbeschworen, neben Instagram-gefilterten Müslifotos postet die Bloggerin Fräulein Hess Bilder mit völkischer Symbolik und autoritäre Ideologie wird in den Mantel friedlicher Protestguerilla verpackt.
Auch wenn das Bild vom ewig gestrigen Nazi in Springerstiefeln längst zum abgegriffenen Klischee erklärt ist: aktuelle Inszenierungen zwischen bürgerlicher Hipness und völkischer Ideologie, wie sie z.B. bei der sogenannten »Identitären Bewegung« zu finden sind, scheinen eine neue Qualität zu haben. Akademische Sprache, Betonung von Gewaltfreiheit und scheinbar gleichberechtigtes weibliches Engagement überraschen zunächst. Dabei stehen neurechte Strategien der Ästhetisierung, (sub)kulturellen Aneignung oder der Instrumentalisierung von Weiblichkeit zur Signalisierung vermeintlicher Friedfertigkeit durchaus in der Tradition faschistischer und neonazistischer Propaganda.
Im Seminar sollen Fachkräfte die Möglichkeit bekommen, sich mit aktuellen Erscheinungsformen rechter Strömungen zu befassen und sich die Strategien hinter offensichtlichen und subtilen völkischen Inszenierungen bewusst zu machen. Es wird den Fragen nachgegangen, wie sich Jugendliche dadurch angesprochen fühlen, welche Identifikationsmöglichkeiten geboten werden und wo sozialpädagogische Strategien ansetzen können, um neonazistischen Orientierungen bei Jugendlichen entgegenzuwirken und vorzubeugen.
Referent*innen: Judith Goetz, Romy Nowak
Methoden: Input, Gruppenarbeit
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendhilfe und Sozialen ArbeitKosten: (inklusive Verpflegung)
Mitglieder: 25,00 Euro
Nichtmitglieder: 35,00 EuroAnsprechpartner*innen: Romy Nowak
Telefon: (0371) 5 33 64 – 22
Gefördert duch das Landesprogramm »Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz«. Das Seminar findet vorbehaltlich der Förderzusage durch den Programmträger statt.