Zwischen "Islamisierung" und "Genderwahn" - Vielfaltpädagogik in Zeiten völkischer Mobilisierungen
Fachtagung - Donnerstag, 13.04.2017, Evangelische Jugendbildungsstätte Dresden

Wie befähigen wir junge Menschen zu Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Mitverantwortung und fördern ihr soziales Engagement? Welche Formen allgemeiner, politischer, sozialer oder kultureller Bildung setzen an den Interessen der Jugendlichen an und unterstützen die Entwicklung einer selbstbestimmten, sozialen Persönlichkeit?
Moderne Jugendarbeit findet hierauf unterschiedliche Antworten, nutzt unterschiedliche pädagogische Ansätze und ist in der Lage, adressat*innengerechte Prozesse im Sinne einer Pädagogik der Vielfalt zu gestalten. Dies bedarf des Austauschs mit Expert*innen, die Kenntnis unterschiedlicher geschlechterreflektierender, rassismuskritischer, migrationspädagogischer, demokratiebildender und empowernder Ansätze und deren Verknüpfung.
Jugendarbeit hat das Ziel, Ausgrenzung und Anfeindungen individuell wie strukturell abzubauen sowie die Freiheit zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung, selbstbestimmten Bewegung und Lebensgestaltung zu fördern. Dies bringt Fachkräfte und Projekte in eine professionelle Opposition zu aktuellen völkischen Bewegungen und gesellschaftlichen Ausgrenzungsdiskursen.
Fachkräfte der Sozialen Arbeit werden als Beteiligte an gesellschaftlichen Dynamiken wie Migrationsbewegungen und emanzipatorische Entwicklungen angefeindet. Genderbezogene Diskurse und die aktuelle Aufnahme von Menschen aus muslimisch geprägten Ländern werden als Gefahr gesehen. Demgegenüber stehen eine völkische Ideologie, der Wunsch nach Homogenität, „natürlichen“, patriarchalen, heterosexistischen Verhältnissen und einer „volksgemäßen“ Politik.
In Solidarität mit allen Betroffenen von Ausgrenzung und Diskriminierung müssen sich Sozialpädagogik, Soziale Arbeit und Bildungsarbeit positionieren und als gesellschaftliche Kraft von Demokratisierung, vielfältigen Lebensweisen und Emanzipation auftreten. Auf der Veranstaltung wird erarbeitet, welche Bezüge hierfür herzustellen, welche Bündnisse wichtig und welche inhaltlichen Ausrichtungen notwendig sind.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der LAG Mädchen und jungen Frauen in Sachsen e.V., der LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V. sowie der Amadeu Antonio Stiftung statt.
Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Soziales, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" sowie durch das Landesprogramm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".
Kontakt
Tel.: (0371) 5 33 64 - 24
Fax: (0371) 5 33 64 - 26
Kai Dietrich
E-Mail: dietrich[a]agjf-sachsen.de