ahlan wa salan - Jugendarbeiter_innen als demokratische Akteure im Sozialraum

Fachtagung - Mittwoch, 22.06.2016, SEFANO – Seminarfabrik Nossen

Jugendarbeit hat die Aufgabe Einrichtungen als Räume demokratischer Interaktionen und Bildung sowie als Schutzräume zu organisieren. Aktueller Anlass für Professionalisierungsdebatten und Bestrebungen zur Weiterentwicklung ist der Bedarf nach Angeboten für geflüchtete Jugendliche und damit einher gehende Präventionsabsichten gegenüber rassistischen Äußerungen und Vereinnahmungen.

Jugendliche mit Fluchterfahrungen werden Besucher_innen von Jugendeinrichtungen oder Nutzer_innen von Angeboten der Jugendarbeit. Jugendclubs werden Anlaufstellen für Netzwerke der Solidarität mit Geflüchteten und animieren zu demokratischen Aktionen im Gemeinwesen. Fachkräfte wollen Offenheit signalisieren, „Herzlich Willkommen“ heißen und Jugendarbeit als Räume von Integration und Begegnung gestalten.

Dem steht eine Situation in den Sozialräumen gegenüber, in denen mindestens Risse durch die Bevölkerung gehen, welche sich in solidarische und asylablehnende bis asylfeindliche Gruppen aufteilt. Nationalistische Einstellungen, chauvinistische Rhetorik und rassistische Stereotype werden unvermittelt vorgetragen und in gemeinschaftlichen Aufmärschen inszeniert.

Ziele von Gewalt sind Geflüchtete, Unterstützer_innen, Politiker_innen, Unterbringungseinrichtungen und Parteibüros. Täter_innen und Mitlaufende vor Ort sind in rassistische Mobilisierungen, völkisch-nationalistische Bewegungen oder neonazistische Gelegenheitsstrukturen eingebunden und haben Einfluss auf die Besucher_innen der Einrichtungen.

Fachkräfte sind angehalten, sich eingehend mit dem Phänomen Rassismus auseinander zu setzen. Sie müssen Strategien entwickeln mit Rassismus umzugehen und Perspektiven Betroffener einnehmen lernen. Jugendarbeit ist damit auf unterschiedlichsten Ebenen gefordert, im Verbund mit Fachpartner_innen nachhaltig Solidarität und Integration mit zu gestalten, als Vertreterin demokratischer Politik wahrnehmbar zu bleiben, präventiv wirksam zu werden und gleichzeitig von Ausgrenzung und Anfeindung Betroffene sowie die eigenen Fachkräfte zu stärken und zu schützen.

Zielgruppe

Sozialpädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit sowie der politischen Bildungsarbeit und weitere am Thema Interessierte

weitere Informationen

Kontakt

Tel.:  (0371) 5 33 64 - 17
Fax:  (0371) 5 33 64 - 26

Kai Dietrich
E-Mail:

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